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Medienmitteilung Auflösung Erlebnisraum Tösstal

30. April 2025
Nach dem Vorprojekt ist Schluss: Auf Antrag des Vorstands haben die Delegierten im Rahmen der Mitgliederversammlung vom 10. April die Auflösung des Vereins Erlebnisraum Tösstal beschlossen – nur zwei Jahre nach dessen Gründung.

Der Verein Erlebnisraum Tösstal wurde 2023 von den Trägergemeinden Bauma, Fischenthal, Turbenthal, Wald und Wila mit der Vision gegründet, einen gemeinde- und bezirksübergreifenden Erlebnisraum im ganzen Tösstal umzusetzen. Mit verschiedenen Inszenierungen, Wandererlebnissen und Themenwegen für alle Altersgruppen sollte ein touristischer Mehrwert für die Tösstaler Bevölkerung und respektvolle Besucherinnen und Besucher geschaffen werden. Aber der Erlebnisraum Tösstal bleibt vorerst eine Vision. Denn noch vor dem Übertritt in die nächste Phase und der Entwicklung konkreter Bauprojekte hat die Mitgliederversammlung auf Antrag des Vorstands an der Versammlung vom 10. April 2025 beschlossen, den Verein aufzulösen.

Die Auflösung des Vereins und die vorläufige Sistierung des Projektes hatten sich bereits im Jahr 2024 abgezeichnet. Die Präsentation der umfassenden Machbarkeitsstudie, welche von der Mitgliederversammlung genehmigt worden war, führte in den Exekutiven der Mitgliedsgemeinden zu diametral unterschiedlichen Beurteilungen und Beschlüssen. Der Gemeinderat Bauma kommunizierte seinen Austritt aus dem Verein, begründet mit einem unausgewogenen Kosten- / Nutzenverhältnis und dem befürchteten Anstieg des Ausflugsverkehrs in der Region. In der Folge beschloss auch der Gemeinderat von Fischenthal den Vereinsaustritt. Einerseits, weil auch er eine Zunahme des Tourismus und des Verkehrsaufkommens befürchtete und andererseits, weil durch den Rückzug der Gemeinde Bauma die Durchgängigkeit und damit einer der grossen Mehrwerte dieses Projekts nicht mehr gegeben war. Folglich wäre die Gemeinde Wald, deren Beurteilung grundsätzlich positiv war, geografisch auf unzumutbare Weise vom Erlebnisraum getrennt worden. Die Gemeinden Turbenthal und Wila standen einer Überführung der vorgeschlagenen Erlebnisinszenierungen in die nächste Phase, also die Erarbeitung von konkreten Projekten, positiv gegenüber.
Aufgrund dieser unterschiedlichen Haltungen hat der Vereinsvorstand die Exekutiven der Mitgliedergemeinden um eine konkrete Stellungnahme zu den nächsten Schritten gebeten. Alle Gemeinderäte haben sich unter Berücksichtigung dieser Entwicklungen für die Auflösung des Vereins ausgesprochen. «Niemand scheitert gerne mit einem Projekt. Mit den vorliegenden Beschlüssen und Berteilungen mussten wir aber erkennen, dass eine Fortführung des Projektes in der angedachten Form keine Zukunft hat», sagt Hans Lazzarotto, Präsident des Verein Erlebnisraum Tösstal, im Anschluss an die Mitgliederversammlung. Der Vorstand konstatiert selbstkritisch, dass es ihm nicht gelungen sei, die Exekutiven der Trägergemeinden von den Stärken und Chancen dieses Projektes zu überzeugen. Auch habe man wohl die Modularität bzw. die Möglichkeit, die Projekte auf die (u.a. finanziellen) Bedürfnisse jeder Gemeinde auszurichten und einer stufenweisen Umsetzung nicht genügend herausgehoben. «Wir haben den Erlebnisraum vor allem auch als Chance gesehen», sagt Lazzarotto, «denn in diesem Projekt hätten wir die bereits heute bestehenden Herausforderungen im Zusammenhang mit der Naherholung und dem Tourismus gemeinsam, gemeindeübergreifend und einheitlich anpacken können.»
Der Vorstand weist darauf hin, dass die fünf Mitgliedsgemeinden gänzlich unterschiedliche Ausgangslagen haben und darum bestimmte Aspekte unterschiedlich gewichtet werden. Aus diesem Grund respektiert der Vorstand die unterschiedlichen individuellen Haltungen auch vorbehaltslos. «Wichtig ist uns, dass wir das Projekt nun sauber abschliessen», meint Lazzarotto und ergänzt: «Wir wollen nach vorne schauen, die Lehren mitnehemen, die richtigen Schlüsse ziehen und die jahrelange, intensive und ehrenamtliche Arbeit der involvierten Personen nicht zu einem Haufen Papier verkommen lassen, der in einer Schublade verschwindet.» Dazu gehört auch, dass die Unterlagen inkl. der Machbarkeitsstudie zentral aufbewahrt und Interessensgruppen aus den Mitgliedsgemeinden zugänglich gemacht werden, welche sich für eine Weiterführung einzelner Inszenierungen und Erlebnisse engagieren wollen. Verdankenswerterweise hat sich die Standortförderung Zürioberland bereit erklärt, die Aufbewahrung der Unterlagen sicherzustellen. Denn der Erlebnisraum Tösstal hat auch viele Befürworter, die den Wert einer kontrollierten und sanften touristischen Aktivierung des Tösstals unter Einhaltung der definierten Vision und Leitsätze anerkennen würden, so der Vorstand.

Der Verein Erlebnisraum Tösstal wird nun statuten- und gesetzeskonform liquidiert. Die Mitgliederversammlung hat dazu drei Liquidatoren bestimmt, welche die Liquidation durchführen und alle laufenden Geschäfte des Vereins beenden.

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