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Gemeinsame Pressemitteilung von Gemeinderat und Schulpflege vom 5. Oktober 2022

5. Oktober 2022

Vorschulische und schulische Betreuung: Prozess zur (Wieder-)Eingliederung gestartet

Der Verein für familienergänzende Angebote «Nokimuz», der in Wald eine Kinderkrippe und den Schülerclub/Hort betreibt, hat die Leistungsvereinbarungen mit der Gemeinde und der Schule per Mitte des nächsten Jahres gekündigt. Die öffentliche Hand muss sich um eine neue Lösung bemühen, wer zukünftig für die Sicherstellung und Führung eines bedarfsgerechten vorschulischen und schulischen Betreuungsangebots zuständig sein wird. Gemeinderat und Schulpflege planen die (Wieder-)Eingliederung dieser öffentlichen Aufgabe, wozu sie einen Übernahmeprozess gestartet haben. Das letzte Wort zur strategischen Neuausrichtung haben die Stimmberechtigten im Rahmen einer Urnenabstimmung im kommenden Frühjahr.

Der Verein für familienergänzende Angebote «Nokimuz» betreibt auf der Grundlage je einer Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde und der Schule eine Kinderkrippe und den Schülerclub/Hort in Wald. Der Bereich der schulischen Morgenbetreuung und Mittagsbetreuung (Mittagstisch) wird primär durch die Schule und für einzelne Kinder durch den Verein «Nokimuz» sichergestellt.

Der Vorstand des «Nokimuz» erachtet die heutige Rechtsform des Vereins als nicht mehr zeitgemäss für die Führung des operativen Betreuungsbetriebs und möchte die Leistungen zukünftig nicht mehr erbringen. Er entschied sich in der Folge, die Leistungsvereinbarungen mit der Gemeinde und der Schule per Mitte Juli 2023 zu kündigen. Die öffentliche Hand muss sich um eine neue Lösung bemühen, wer zukünftig für die Sicherstellung und Führung eines bedarfsgerechten vorschulischen und schulischen Betreuungsangebots zuständig sein wird.

 

Entscheid von Gemeinderat und Schulpflege

Anlässlich einer Behördenkonferenz haben die Mitglieder des Gemeinderates und der Schulpflege mögliche Lösungsansätze diskutiert, miteinander verglichen und mit Fachleuten nach einheitlichen Kriterien bewertet. Bereits erstellte Analysen und Kostenberechnungen sowie der Schlussbericht zur Schulraumbedarfsplanung sind in die Überlegungen eingeflossen. Die Behördenkonferenz brachte die folgenden Resultate, welche Gemeinderat und Schulpflege durch separate gleichlautende Beschlüsse bestätigt haben:

Die Schule übernimmt den vollständigen Aufgabenbereich der Tagesstrukturen gemäss Volksschulgesetzgebung. Zusätzlich überträgt der Gemeinderat der Schule neu die Verantwortung für eine gemeindeeigene Krippe. Die Schulpflege ist zuständig für das gemeindeeigene und schulische Betreuungsangebot in Wald, die bedarfsgerechte Erweiterung der Betreuungsangebote, die Qualitätssicherung und die gesamte Organisation und Administration. Der Gemeinderat ist gehalten, den räumlichen Bedarf in Absprache mit der Schulpflege sicherzustellen und Grundlagen für die Finanzierung zu schaffen.

 

Lösung überzeugt

Am meisten überzeugen beim ausgewählten Lösungsansatz die Argumente des ganzheitlichen, aus einer Hand gesteuerten Betreuungsangebots, die Kontinuität durch ein gemeindeeigenes Angebot, die direkte Einflussnahme auf Strategie, Angebot, Organisation, Qualität und Leistungserbringung, die Früherkennung und Nähe zur Schule im vorschulischen Bereich und die Einheitlichkeit bezüglich pädagogisches Konzept und Betreuungskultur. Als Chancen werden vor allem die Nutzung von Synergien und Skaleneffekten gesehen und die gemeindeintern einheitliche politische Steuerung durch die organisatorische Zusammenführung bei einer verantwortlichen Stelle.

 

Politischer Prozess nötig

Der Entscheid, ob Gemeinde und Schule eine Aufgabe (wieder) selbst erfüllen sollen, ist ein grundlegender, denn sie tragen sämtliche Ausgaben und Risiken, insbesondere auch die Organisationsverantwortung, die für die Kinderkrippe und den Hort momentan noch beim Verein «Nokimuz» liegen. Aufgrund des prognostizierten Bruttoaufwands für die Aufgabenübernahme sowie des Übertrags der Verantwortung auf die Schulpflege werden die Stimmberechtigten das letzte Wort haben. Eine Urnenabstimmung ist auf das Frühjahr 2023 terminiert.

 

Projektgruppen machen sich an die Arbeit

Für die verschiedenen Vorarbeiten zur (Wieder-)Eingliederung der öffentlichen Aufgabe wurden eine Steuerungsgruppe sowie Teilprojektgruppen eingesetzt, die sich nun um Themen wie die Regelung der Betriebs- und Vermögensübertragung, das Festlegen der neuen internen Organisationsstrukturen, die Teilrevision der Gemeindeordnung, die Erarbeitung der Abstimmungsvorlage und den gesamten Veränderungsprozess kümmern werden. Dies alles mit dem Ziel, auf das Schuljahr 2023/2024 eine überzeugende Lösung für die vorschulische und die schulische Betreuung in Wald zu finden.